Welchen Bedarf an Wasser haben Legehennen?

Der Verdauungsapparat von Vögeln ist viel kürzer als der von Säugern, obwohl ihr Nährstoffbedarf ebenfalls hoch ist. Daher muss sich das Futter für Hühner durch einen hohen Nährstoffgehalt und eine gute Verdaulichkeit auszeichnen. Neben dem Futter benötigen Hennen auch viel Wasser – der Tagesbedarf einer Legehenne liegt bei etwa 250-300 ml, wobei 40 g Wasser von der Henne zur Produktion eines Eies verbraucht werden (d.h. etwa 20 % der Wasseraufnahme). Und obwohl Wasser kein Nährstoff im eigentlichen Sinne ist, ist es die Grundlage für fast alle Lebensfunktionen und der Hauptbestandteil des Körpers – es macht 55-65 % des Körpergewichts einer Legehenne und etwa 74 % des Gewichts eines Eies aus. Aus diesem Grund wird Wasser oft als „das wichtigste Lebensmittel“ oder „der stille Nährstoff“ bezeichnet.  

Schlechte Wasserqualität oder Wassermangel führt zu einer langsameren Verdauung des Futters, was die Futteraufnahme verringert, und das wiederum hat negative Auswirkungen auf das Wachstum der Tiere. Bei Legehennen bedeutet Wassermangel kleine Eier und eine geringere Schalendicke. Darüber hinaus kann ein mehrstündiger Trinkwassermangel – z.B. durch eine verstopfte Wasserleitung oder einen nicht rechtzeitig gefüllten Tank – zu einem drastischen Abfall der Legeleistung führen. Die Verringerung oder gar Einstellung der Eierproduktion ist für die Henne überlebenswichtig. Warum? Denn für die Eiproduktion wird Wasser benötigt, das im Körper nur begrenzt umverteilt werden kann. Wenn die Henne also weiterhin Eier legt, obwohl ihr Wasser im Körper fehlt, kann dies schnell zum Tod der Henne führen. Nach Beendigung des Legens werfen die Hennen große Mengen an Federn ab und mausern sich teilweise oder vollständig. Daher ist es für autarke mobile Hühnerställe sehr wichtig, den Wasserstand im Tank genau im Auge zu behalten, damit er im richtigen Moment aufgefüllt werden kann.

Zur Vermeidung solcher Effekte wird davon ausgegangen, dass Legehennen 1,8 – 2,0 g Wasser pro 1 g Futteraufnahme erhalten sollten. Legehennen trinken wenig, aber oft – insgesamt etwa 230-280 ml pro Tag. Die tägliche Wasseraufnahme ist ein guter Indikator für die Gesundheit der Herde, daher lohnt es sich, die tägliche Wasser- und Futteraufnahme des Hühnerstalls aufzuzeichnen. Wichtig ist auch, dass die Wassertemperatur richtig ist – sie sollte zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen. Bei einer Trinkwassertemperatur von über 20 Grad sinkt nicht nur die Qualität des Wassers, sondern auch die Aufnahme durch die Hennen.

Es ist auch zu bedenken, dass sich Bakterien bei solchen Temperaturen sehr schnell vermehren. In den Tränkeleitungen können sich Biofilme mit pathogenen Mikroorganismen bilden, die bei den Tieren Verdauungsstörungen und sogar Darminfektionen verursachen können. Es ist daher sehr wichtig, Tränken und Trinkleitungen systematisch zu reinigen.

WICHTIG! Das Wasser, das die Hühner bekommen, sollte nicht „hart“ sein. Es sollte sauber sein, ohne krankheitserregende Bakterien und Schwermetalle. Andernfalls kann es zur Vermehrung von Bakterien im Körper der Vögel beitragen.

Es kann auch vorkommen, dass die Wassermenge und -qualität optimal ist, die Wasseraufnahme sich jedoch stark verändert hat. Dies ist ein sehr wichtiges Signal, das nicht unterschätzt werden sollte. Erhöht sich die Wasserzufuhr erheblich, sollten das Wasserversorgungssystem und der Wasserdruck sofort überprüft werden. Kontrollieren Sie dann die Temperatur im Geflügelstall und den Salzgehalt des Futters. Wenn keiner dieser Faktoren die Ursache für die erhöhte Wasseraufnahme ist, sollte der Gesundheitszustand der Hennen überprüft werden (die Hennen können krank sein, oder es kann sich um eine eaktion auf einen Impfstoff handeln).

Nehmen die Hühner dagegen zu wenig Wasser auf, sollte man als erstes prüfen, ob die Tränken richtig funktionieren und der Wasserdruck stimmt. Wenn das Trinkwassersystem ordnungsgemäß funktioniert, sollte die Qualität des Wassers überprüft werden.  Hennen, die zu wenig Wasser zu sich nehmen, wirken träge.     

Wie Sie aus den obigen Ausführungen ersehen können, sollten alle Hühnerhalter ständig den Finger am Puls haben und die Qualität des Wassers und die Wassermenge, die die Hühner erhalten, überprüfen. Legehennen, aber auch Masthähnchen und Küken müssen stets leichten Zugang zu Trinkwasser haben, dessen Qualität regelmäßig kontrolliert werden sollte, da verunreinigtes Wasser schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Für den Legehennenhalter bedeutet eine unzureichende Wasseraufnahme durch die Hennen, dass sie keine Eier legen können, und keine Eier bedeuten, dass ein mobiler Hühnerstall keinen Nutzen bringt.