Die Rolle des Lichts in der Welt der Hühner
Wie ist es möglich, dass Hühner besser sehen können als Menschen?
Nach einer Reihe von Studien hat man festgestellt, dass Hühner bei geringer Lichtintensität viel besser sehen können als Menschen, vor allem können sie mehr Farben wahrnehmen.
Das liegt daran, dass der Mensch drei Arten von lichtempfindlichen Zapfen hat – rote, blaue und gelbe. Ein Huhn hingegen verfügt über zusätzliche Zapfen, die für violettes Licht empfindlich sind und separat für die Wahrnehmung von Bewegungen spezialisiert sind. Man geht davon aus, dass Vögel diese zur Nahrungssuche und wahrscheinlich auch zur Paarung benötigen. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber ultraviolettem Licht nehmen sie die Morgendämmerung früher wahr als wir, was bedeutet, dass Hühner das Tageslicht fast eine Stunde früher sehen als wir Menschen. Allerdings können sie nachts nicht sehen, weil ihnen Nervenzellen fehlen, die auf Lichtintensität reagieren. Außerdem sehen sie aus einer Entfernung von 25-50 Metern weniger gut, was erklärt, warum sie sich nicht weiter vom Hühnerstall entfernen, sondern einen Sicherheitsabstand einhalten.
Von allen Sinnen, die Vögel benutzen, spielt der Sehsinn die wichtigste Rolle, während die anderen Sinne weniger entwickelt sind. Es ist auch erwähnenswert, dass die Augen von Vögeln proportional größer sind als die des Menschen. Ihre Größe beträgt etwa 15 % des Kopfgewichts, während das Verhältnis beim Menschen nur etwas mehr als 1 % beträgt. Trotzdem sind die Farben, die ein Vogel sieht, nicht die gleichen wie die des Menschen, da er für langwellige Farben empfindlicher und für kurzwellige weniger empfindlich ist. Letztlich stellt sich heraus, dass ein Vogel nur 20 Farben unterscheiden kann, ein Mensch dagegen 160.


Wie wirkt sich das Licht auf das Funktionieren von Hühnern aus?
Licht hat einen entscheidenden Einfluss auf den Lebensrhythmus der Hühner, es reguliert die innere Uhr und steuert den Schlafrhythmus sowie die Aktivitäts- und Ruhephasen und das Fressverhalten. Hühner gehören in der Tat zu den Tieren, die stark auf Licht reagieren. Es stimuliert direkt das endokrine System der Tiere und beeinflusst die maximale Ausnutzung des Produktionspotenzials der Legehennen. Außerdem regt die richtige Beleuchtung die Futteraufnahme an – bei unzureichendem Licht oder einem zu kurzen Lichttag nehmen die Tiere weniger Futter auf als sie benötigen, was zu einem Rückgang der Produktionsleistung führt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Länge des Lichttages und die Intensität der Beleuchtung im Geflügelstall Faktoren sind, die sich direkt auf die Legeleistung der Hennen auswirken. Diese Parameter sind im Herbst und Winter besonders wichtig (im Dezember ist der astronomische Tag beispielsweise weniger als acht Stunden lang). Hühner brauchen mindestens 14 Stunden Licht am Tag. Der geringe Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf den Boden und die starke Bewölkung, die einen Großteil des Lichts in unsere Richtung abhält, erschweren die Situation in dieser Zeit zusätzlich. Um eine zufriedenstellende Legeleistung der Herde aufrechtzuerhalten, ist es daher notwendig, künstliche Beleuchtung einzusetzen.

Was ist das so genannte Lichtprogramm?
Das Lichtprogramm bestimmt die Startphase der Legehennen und beeinflusst ihre Produktivität während der Produktion. Durch die richtige Einstellung des Beleuchtungsprogramms kann die Produktivität an die spezifischen Bedürfnisse des Betriebs angepasst werden (natürlich hat es auch seine Grenzen).
Tatsächlich beginnt das Lichtprogramm jedoch mit dem ersten Lebenstag des Huhns, wenn die Länge des Lichttages im Allgemeinen 16 bis 24 Stunden beträgt. Sie wird dann schrittweise auf 8 oder 10 Stunden reduziert, bis die Henne 10 Wochen alt ist. Im Alter von 17 oder 18 Wochen wird die Tageslänge der Hennen allmählich verlängert, um die Reife der Tiere zu fördern. Anschließend sollte die Tageslänge der Hennen im Alter von 22-24 Wochen auf mindestens 14 Stunden erhöht werden.
Das Wichtigste ist, dass der Legehennenzüchter das Lichtprogramm fortsetzt, an das sich die Tiere bisher gewöhnt haben. Auf diese Weise lässt sich ein zu früher Beginn der Eiablage verhindern.
Es lohnt sich, hierauf besonders zu achten, denn wenn dieser Prozess zu früh beginnt, nehmen die Hennen nicht genug Futter auf, um sich gleichzeitig richtig zu entwickeln.
Es ist daher sehr wichtig, alle notwendigen Informationen vom Züchter der Junghennen zu erhalten.
Das Licht bzw. die Abwesenheit von Licht wirkt sich auf die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit der Umgebung aus, in der die Hühner untergebracht sind. Damit sie über ausreichend natürliches Licht verfügen, müssen sie über einen Auslauf verfügen oder den Raum mit ausreichend großen Fenstern ausstatten. Natürliches Licht ist eine hervorragende Quelle für Vitamin D. Außerdem hat das Licht mit seinen UV-Strahlen eine keimtötende Wirkung.
Unzureichende Beleuchtung kann zu Fehlverhalten (Aggression, Federpicken, Kannibalismus, Selbstverstümmelung, Unterernährung), Krankheiten und sogar zum Tod führen

Wie Sie sehen, ist das Licht, vor allem das Tageslicht, in der Hühnerhaltung zwar nicht so wichtig, aber für die Tiere einfach unverzichtbar, da es deren Funktionieren maßgeblich beeinflusst. Es ist daher notwendig, einen Hühnerstall zu wählen, der auf die Bedürfnisse der Hühner abgestimmt ist und der wirklich viel Sonnenlicht durchlässt. Es lohnt sich, darauf zu achten, denn nicht immer ist ein ganztägiger Auslauf im Freien möglich – sei es aufgrund des Wetters oder aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, die den Auslauf der Hühner in bestimmten Situationen einschränken. Wenn man sich entscheidet, ob man Hühner in einem Standard- oder Mobilstall hält, ist es daher gut, auf das Schlüsselwort „Licht“ zu achten. Abgesehen davon, dass dies für die Hühner unerlässlich ist, ist die Arbeit für den Menschen in einem abgedunkelten Geflügelstall nicht angenehm.
